Das Projekt „Rotary hilft nach“ läuft bereits an sechs Schulen im Landkreis. Nun ist eine siebte hinzugekommen – sehr zur Freude der Verantwortlichen.
Pandemie und Homeschooling haben Schülern teils große Probleme bereitet.
Um hier gezielt zu helfen, finanziert und organisiert der Rotary Club Kronach das Projekt „Rotary hilft nach“. Es soll dazu beitragen, fehlendes Wissen nachzuholen, indem Kinder in Kleinstgruppen gefördert werden.
„Wir sind eine kleine Schule mit einem hohen Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund“, erklärte Schulleiterin Birgid Weiß bei der Auftaktveranstaltung an der Tettauer Schule. Schon seit vielen Jahren unterrichte man Kinder aus türkischen Familien. Mittlerweile seien verstärkt Jungen und Mädchen hinzugekommen sowie seit dem vergangenen Jahr auch Kinder aus der Ukraine, aber auch aus Moldau und Russland. Ein großes Glück sei es, mit Igor Chesnov über einen Projektlehrer zu verfügen, der beide Sprachen – also Russisch und Deutsch – spreche.
Ein Problem sei die Finanzierung des dringend erforderlichen Nachhilfe-Unterrichts gewesen, weswegen man Rotary sehr dankbar für die Aufnahme in das Programm sei.
Wie die Kronacher Rotary-Präsidentin Mechtild Straub sagte, wolle man mit dem Angebot dazu beitragen, die Nachteile, die sich durch die Pandemie sowie auch durch die aktuellen Weltgeschehnisse ergeben, zumindest ein Stück weit auszugleichen. Erfreulicherweise laufe diese Bildungsarbeit bereits sehr erfolgreich an mittlerweile sechs Schulen im Landkreis, in denen schon rund 70 Schülerinnen und Schüler davon profitieren. Nach Mitwitz, Ludwigsstadt, Pressig, Küps, Kronach und Marktrodach kommt jetzt mit Tettau eine weitere Schule hinzu. Hierfür bedürfe es natürlich entsprechender Finanzmittel die man vor allem aus dem Verkauf der Adventskalender-Lose generiert habe, berichtete Mechtild Straub.
Die Nachhilfestunden durch qualifizierte Projektlehrer finden nach dem regulären Unterricht direkt an der Schule statt. Ein großer Vorteil, was auch die Rektorin der Mitwitzer Schule, Evelyn Kohl-Dümlein, bei der Veranstaltung in Tettau bestätigte. Diese gehört dem Organisationsteam des Projekts ebenso an wie Lehrerin Pia Müller-Klose sowie Rotary-Jugenddienstbeauftragte Annette Schneider. Laut Annette Schneider richtet sich das Angebot an benachteiligte Kinder, die sonst keine Lernunterstützung bekommen könnten, es aber nötig haben. Der Ursprung des Projekts lag in der Corona-Pandemie, als noch keiner mit einem Angriffskrieg Russlands rechnete. Aufgrund des Homeschoolings hätten einige Kinder den Anschluss verloren. Um diesen zu helfen, habe man „Rotary hilft nach“ entwickelt; seien doch Jugendarbeit und Bildung zwei große Säulen des Vereinslebens, so Schneider. Für einen reibungslosen Projektverlauf müssten verschiedene Rädchen ineinandergreifen. Hierzu zählten insbesondere auch die Leitungen der jeweiligen Schulen sowie natürlich die Nachhilfelehrer; vor allem aber die Eltern. An diese appellierten die Rotarier, ihre Kinder zu unterstützen, wenn diesen vielleicht die Motivation ausgehe. Denn das Projekt sei auf Verbindlichkeit und Nachhaltigkeit angelegt.
Als sichtbares Zeichen der Kooperation überreichte Mechtild Straub der Schulleiterin Birgid Weiß ein Schild, das die Partnerschaft mit dem Rotary Club dokumentiert. Als kleines Dankeschön wurden die beim Projektstart anwesenden Kinder ebenso mit Präsenten bedacht wie der Projektlehrer Igor Chesnov. Auch Tettaus stellvertretender Bürgermeister Martin Schülein sprach Glückwünsche zum Start aus. Sein Dank galt allen Beteiligten sowie vor allem den Rotariern für die Idee und die Finanzierung dieses so wichtigen Projekts.
Nachhilfelehrer gesucht: Nähere Informationen über „Rotary hilft nach“ sowie weitere Aktivitäten des Rotary Clubs Kronach sind auf der Homepage https://kronach.rotary.de zu finden. Für das Projekt werden insbesondere Lehrer gesucht.
Quelle: Neue Presse Kronach, 01.02.2023